PARVERBAND WIDDEBIERG
 

Lokalchronik von Dorf und Pfarrei Olingen

OLINGEN gehörte zum Pfarrbezirk BETZDORF nach dem Kirchenverzeichnis von 1787 mit BERG, ESCHWEILER, HAGELSDORF und WECKER. Doch zählten sechs Häuser von OLINGEN zur Pfarrei ROODT/SYR.

Die Kirchen von Betzdorf und Olingen erscheinen in einer Besitzbestätigung die Papst Innonenz II. im Jahre 1140 für die Trierer Benediktinerabtei St. Maximin ausstellte, jedoch nicht mehr im Kirchenverzeichnis am Anfang des Maximiner Urbars aus der Zeit um 1200, während dort die Güter der Abtei noch beschrieben werden: in Olingen neben dem eigentlichen Hofland neun Hufen Ackerland.

Das Verschwinden der Kirchen aus den Urkunden der Abtei, lässt den bedeutenden Substanzverlust erkennen, den die Abtei kurz vor der Mitte des 12. Jahrhunderts im Kampf mit dem Trierer Erzbischof Albero von Montreuil um die Reichsunmittelbarkeit hat hinnehmen müssen. Die Abtei hatte, wie die Urkunde von 1141 zeigt, den Grafen Heinrich von Namur und Luxemburg, ihren Vogt, bei der Aufstellung eines Heeres mit allen Kräften unterstützt.

In der Urkunde ist zwar wörtlich nur von den Schätzen der Abtei die Rede, auf die man zurückgegriffen habe, doch fällt die Vorstellung nicht schwer, dass während der achtjährigen Auseinandersetzung, mit der der Erzbischof die Unterstellung der Reichsabtei unter die Jurisdiktion des Bistums erreichte, auch Grundbesitz und Rechte an Kirchen mit ihrem Zehnten angegriffen wurden.

Graf Heinrich von Namur und Luxemburg, der 1147 beim Friedensschluss fast alle seine verlustig erklärten Trierer Lehen zurückerhielt, dürfte, materiell gesehen, der Hauptnutznießer des Kampfes gewesen sein.

Die Grafschaft Luxemburg hatte, nach Urkunden des 15. Jahrhunderts, nicht weniger als 72 Kirchenpatronate und die Vogtei über außerhalb der Stadt Trier gelegenen Maiminer Höfe vom Erzstift Trier zu Lehen.

Mit der Zustimmung des Grafen Heinrich VII. hat Heinrich von Bartringen 1304 in seinem Testament dem Frauenkloster in Differdingen, in dem er begraben zu werden wünschte, seinen ganzen Besitz in OLINGEN, Betzdorf und Berg vermacht.

Unter den drei Filialen der aus der merovingisch-karolingischen Zeit stammenden St. Martinuspfarrei Betzdorf (Olingen-Eschweiler-Wecker) im Syrtal ragte von Anfang an durch Ausdehnung und Einwohnerzahl OLINGEN hervor, das bereits 1096 als Edelherrensitz erscheint.

In diesem Jahr findet sich nämlich unter den Zeugen, die mit Gerhard von Vianden die Schenkungsurkunde der Villa Geichlingen an Echternachs Kloster unterschriebn, Thiefridus de OLINGA. Es ist denkbar, dass er oder seine Vorfahren in ihrem Edelsitz OLINGEN, ein Gebetshaus für sich und ihre Hörigen errichteten.

Aber die erste Erwähnung einer Kapelle datiert aus dem Sehnerweistum von Betzdorf vom 25.5.1556. Hier wird angedeutet, dass der Pfarrer eine Wochenmesse in Olingen abhalten muss.

1570 bei der ersten Visitation heißt es: "Die Kapelle von Olien steht unter dem Patrozinium des hl. VALENTIN, sie besitzt zwei Altäre.".

Ein Friedhof ist vorhanden, was auf eine ältere Anlage schließen lässt.

Die Wochenmesse wird ebenfalls erwähnt.

1685 hat die Kapelle ihren Patron gewechselt, nicht mehr Valentin ist Patron sondern St. HELENA, höchstwarscheinlich hatte man eine neue Kapelle errichtet.

Im Jahre 1750 wird wieder ein Patrozinienwechsel vorgenommen.

ST. WENDELIN, der in der Gegend des heutigen St. Wendel als Einsiedler lebende iro-schottische Königssohn, ist vom Pfarrvolk von Olingen zum Hauptpatron seiner Kapelle erwählt wodren. Es war der Grund dieser Erwählung, eine zweite Blütezeit im 18. Jahrhunder des hl. Wendelinkultes im Saargebiet, der sich auch in Luxemburg auswirkte.

Zu Olingen gehört ein Marienandachtsbild, das sich etwas außerhalb des Dorfes auf dem Weg nach Eschweiler befindet.